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Aloe Vera als Heilpflanze

Die Echte Aloe (lat. Aloe Vera), auch „Lilie der Wüste“ und „The silent healer“ genannt, zählt zur Familie der Liliengewächse (lat. Liliaceae) und ist eine mehrjährige, nicht winterharte Pflanze. Sie stammt ursprünglich vermutlich aus den Kanaren, Afrika und Mittel- und Südamerika. Die dicken, fleischigen Blätter der Wüstenbewohnerin bestehen zu 99 % aus Wasser in Form von Gel. Durch dieses kommt sie sogar mehrere Monate ohne Wasser aus.

Aloe Vera hat eine immunstärkende und schmerzlindernde Wirkung. Sie ist seit einigen Jahren in vielen medizinischen und kosmetischen Produkten* zur äußeren Anwendung enthalten – um Sonnenbrand zu kühlen, gegen Insektenstiche und zur Wundheilung dank ihrer antibakteriellen Wirkung. Im Blattmark sind ca. 200 Wirkstoffe enthalten, u.a. Vitamine, Aminosäuren, Enzyme, Mineralstoffe, ätherische Öle und die schmerzlindernde Salicylsäure. Der Wüstenlilie werden auch als Lebensmittel positive Wirkungen nachgesagt. Hierbei sind jedoch die Nebenwirkungen zu berücksichtigen: Eine Überdosis von Aloin (einer ihrer bitteren Inhaltsstoffe mit abführender Wirkung) kann schwerwiegende Folgen, wie z.B. Blutdruckschwankungen und Panikattacken, haben.

Es gibt über 250 Aloe-Arten, mit einer Wuchshöhe zwischen 20 cm und 20 m. Die einzige winterharte Sorte der Aloen, die Aloe Aristata, ist mit maximal 20 cm Wuchshöhe kleiner und wächst mehr in die Breite.

Boden und Standort

Die Aloe bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen, trockenen Standort – sie ist eine Wüstenpflanze.

Um Schäden an den Blättern vorzubeugen, sollten junge Aloen im Halbschatten langsam an die Sonne gewöhnt werden.

Sie fühlt sich in einer durchlässigen, lehmigen, sandigen und auch kalkhaltigen Erde wohl. Ich verwende Kräutererde* oder Gartenerde*, die ich mit Sand und Kies im Verhältnis 1:1:1 mische. Man kann auch spezielle Kakteen- oder Sukkulentenerde verwenden.

Die Aloe lässt sich auch hervorragend im Topf kultivieren.

Pflanzung

Die Pflanzung erfolgt im späten Frühling. Man sollte dabei vorsichtig vorgehen, um die Blätter nicht zu verletzen.

Vor der Pflanzung oder dem Umtopfen die Erde komplett austrocknen lassen. Die Pflanze so weit unten wie möglich greifen, nicht an den Blättern, und vorsichtig aus dem alten Gefäß lösen. Dann in das neues Gefäß/die Erde setzen, so dass der Wurzelballen komplett mit Erde bedeckt ist und gut angießen. Sie sollte nicht tiefer gesetzt werden als zuvor im Gefäß.

Bei Bedarf kann man die Aloe in den ersten Wochen nach dem Umpflanzen mit Stäben* an allen Seiten stützen, damit sie gerade einwurzelt.

Aloe-Vera-Kindel-Steiermarkgarten

Pflege

Als Sukkulente benötigt die Aloe nur sehr wenig Wasser (wie Kakteen). Bei anhaltender Trockenheit greift die Pflanze auf ihre eigenen Wasserreserven zurück und die Blätter verlieren ihre satte, grüne Farbe. Sobald der Boden spürbar ausgetrocknet ist, sollte der Wurzelballen mit Wasser versorgt werden, jedoch sollte nicht direkt über die Blätter gegossen werden und Staunässe ist unbedingt zu vermeiden.

Jungpflanzen benötigen mehr Wasser, daher sollte man sie gleichmäßig feucht halten.

Im Sommer sollte sie alle 2-4 Wochen mit Sukkulenten- oder Universaldünger* versorgt werden.

Im Topf kultivierte Aloen müssen regelmäßig umgetopft werden, spätestens wenn die Blätter den Topfrand erreicht haben.

Blüte

Blühende Aloen sind angeblich selten, aber meine Aloen haben schon öfter geblüht. Sollte es zu diesem Szenario kommen, sollte man die Stängel sofort nach dem Verblühen entfernen, damit die Pflanze wieder ihre ganze Energie in das Wachstum der Triebe und Blätter steckt.

Aloe-Vera-Blüte-Steiermarkgarten

Ernte

Geerntet werden sollten erst größere Aloen, die mindestens 2 bis 3 Jahre alt sind. Erst dann haben sich die wertvollen Inhaltsstoffe vollständig entfaltet. Die Ernte kann dann das ganze Jahr über erfolgen. Zur Gewinnung von Gel oder Regulierung des Wachstums werden die äußersten, untersten Blätter mit einem scharfen Messer bodennah abgeschnitten. Die umliegenden Blätter dürfen dabei nicht verletzt werden. Danach die Blätter waschen und ca. 1-2 Stunden senkrecht nach unten in einen Behälter stellen, damit der gelbliche, aloinhaltige Saft auslaufen kann. Reste des herausgetropften Aloins entfernen, die äußere Blattschicht mit einem Messer entfernen und das Gel mit einem Löffel herauskratzen. Das Gel kann sofort verwendet werden und ist in einem verschlossenen Gefäß im Kühlschrank ca. 2 Wochen haltbar. Um es länger haltbar zu machen, kann man es Einfrieren (z.B. portionsweise in Eiswürfelbehältern).

Aloe-Vera-Gel-Steiermarkgarten

Vermehrung

Die Vermehrung erfolgt ganz einfach über Kindel bzw. Ableger:

Ableger (Seitentriebe) können mit einem scharfen Messer abgeschnitten werden, sobald sie eine Länge von ca. 10 cm erreicht haben. 30-40 Stunden bei trockener Luft lagern, damit die Schnittwunde gut abtrocknet. Dann mit sandiger Erde bedecken und regelmäßig gießen bis sich Wurzeln und weitere Blätter bilden.

Kindel: Die Trennung des Kindeln von der Mutterpflanze gelingt am einfachsten während dem Umtopfen. Dazu die Mutterpflanze aus dem Topf heben und die Erde leicht abschütteln. Kindel vorsichtig abziehen, ohne die Wurzeln zu verletzen und separat eintopfen.

Selten erfolgt die Vermehrung mit Hilfe von Samen.

Aloe-Vera-mit-Kindel-Steiermarkgarten

Überwinterung

Aloen sind in der Regel nicht winterhart und sollten ins Haus geholt werden, sobald die Außentemperaturen unter 10°C sinken. Bei Temperaturen unter 4°C stirbt die Pflanze ab.Als Winterquartier eignet sich ein heller und kühler Raum (12-15°C). Sie mögen keine Luftfeuchtigkeit, daher ist das Badezimmer der falsche Standort. Während der Überwinterung sollte nur sehr wenig gegossen werden.

Die Aloe Aristata ist winterhart, benötigt jedoch einen Winterschutz, wenn sie im Freien überwintern soll. Sie verträgt Minustemperaturen, aber durch den feuchten Boden im Winter (viel Regen, Schnee) nimmt sie Schaden. Je niedriger die Temperaturen desto trockener muss sie gehalten werden. Besser ist es daher, die Pflanze auszugraben und im Herbst ins Haus zu bringen.

Krankheiten und Schädlinge

Aloen sind grundsätzlich nicht sehr krankheitsanfällig. Krankheiten entstehen meist durch Pflegefehler (zu viel Wasser, zu hohe Luftfeuchtigkeit, Staunässe).

Wollläuse und Wurzelläuse: Abspritzen mit einem starken Wasserstrahl, Abwischen mit einem alkoholgetränkten Wattestab.

Wurzelfäule: vorbeugend wenig gießen, bei Wurzelfäule hilft eventuell das Trockenlegen der Pflanze durch Umtopfen und Entfernen der betroffenen Wurzeln

Liebe Grüße,

Zum Pinnen:

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