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Luxus im 21. Jahrhundert: Zur Ruhe kommen

  • Beitrags-Kategorie:Gartentherapie
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Schneller, besser, höher, mehr,… Das ist das Motto in unserer schnelllebigen Zeit. Es wird versucht, alles und jeden zu optimieren. Dabei leben wir in unserer westlichen Welt eh schon im Überfluss. Sollten wir nicht einmal zufrieden sein mit dem, was wir schon alles haben und können? Stattdessen laufen wir immer weiteren Zielen hinterher, die wir immer schneller und besser erreichen wollen. Wir sind getrieben vom Außen – wir werden von Reizen und Möglichkeiten überflutet. Bei diesen unendlichen Möglichkeiten bleibt am Ende kaum oder keine wahrhaftige Zeit mehr für uns selbst. Es bleibt keine Zeit für unser inneres Ich und im schlimmsten Fall verlieren wir uns sogar selbst.

„Keiner weiß mehr, wo das Hier und Jetzt ist. Trotzdem wollen wir schneller dort sein.“ (Dr. Michael Stuller)

Spätestens, wenn wir in einem Burnout, einer Depression oder ähnlichen psychischen Erkrankungen landen, beginnen wir umzudenken. Dann zwingt uns der eigene Körper zur Ruhe und es bleibt uns keine andere Wahl. Angesichts des Dauerstresses, in dem wir leben, steigen die Zahlen stressbedingter psychischer Erkrankungen an. Ich finde es sehr wichtig, dass immer offener darüber gesprochen und berichtet wird. Damit wird uns vor Augen geführt, dass der schnelllebige Weg unserer modernen Leistungsgesellschaft kein gesunder Weg ist.

Auszeiten, Retreat-Urlaub und Co.

Immer mehr Menschen erkennen diese beunruhigende Entwicklung und versuchen gegenzusteuern. Das Interesse an Retreats, Offline-Reisen und Ähnlichem steigt. Die Menschen wollen aus ihrem lauten, schnellen, reizüberflutenden Alltag aussteigen und zur Ruhe kommen. Das funktioniert mal mehr, mal weniger gut. Auch, wenn bei solchen Auszeiten außen schon Ruhe geschaffen wurde, ist es für die meisten Menschen unheimlich schwer, auch innerlich zur Ruhe zu finden. Die meisten Menschen haben das Nichtstun verlernt. Immerhin ist „unproduktiv sein“ verpönt.

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Digital Detox

In der digitalen Welt sind wird immer und überall miteinander verbunden. Es ist mehrfach bewiesen, dass die ständige Erreichbarkeit und die Abhängigkeit, die wir z.B. in Richtung Social Media entwickeln, gesundheitsschädlich sind. Unser Gehirn ist durch die unendlichen Nachrichten und Informationen überfordert und gestresst. Wir sind gedanklich immer mehr abwesend und angespannt, anstatt achtsam und bewusst im Hier und Jetzt.

Deshalb liegt auch Digital Detox voll im Trend. Menschen nehmen sich bewusst eine Auszeit vom Internet. Sie verbannen Handy, Tablet und Laptop für eine bestimmte Zeit aus ihren Augen, in der Hoffnung zu mehr Ruhe und Gelassenheit zu finden.

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Nachhaltig zur Ruhe kommen und entspannen

Viele Menschen müssen erst wieder lernen, ruhig zu sein und zu entspannen. Je tiefer sie schon in der Stressspirale gefangen sind, desto schwerer gelingt ihnen das. Ich bin davon nicht ausgenommen. Diese Lebensweise hat mich nicht nur unzufrieden, sondern auch krank gemacht. Daher war es irgendwann mein höchstes Ziel, meine innere Ruhe bzw. meinen inneren Frieden zu finden und fest in mir zu verankern. Als ich es geschafft habe, habe ich gelernt, dass das ein laufender Prozess ist, der nie aufhört.

Zwischendurch ein Wellness-Urlaub, ein Retreat oder Digital Detox kann sehr entspannend sein. Dieser Effekt hält aber meist nur kurz an. Sobald wir zurück in unserem stressigen Alltag sind, verfallen wir in alte Handlungsmuster und fühlen uns schnell wieder überfordert.

Deshalb finde ich es essenziell, dass wir diese innere Ruhe als unseren Zielzustand erkennen. Wir sollten immer und überall bemüht sein, in unserer eigenen Mitte zu ruhen. Denn nur in diesem Zustand fühlen wir uns gut, selbstbewusst, ausgeglichen, sicher, belastbar und krisenfest. In diesem Zustand schaffen wir es in jeder Situation, auch in Stresssituationen unter Druck, ruhig zu bleiben und sinnvoll zu Handeln. Je unruhiger und unsicher wir in unserem Innersten sind, desto schneller zweifeln wir, schämen uns, sind schnell überfordert und lassen uns stark vom Außen beeinflussen.

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Mit der Natur und mentalem Training zu Ruhe, Gelassenheit und Leichtigkeit

Wie schaffen wir es also nachhaltig zur Ruhe zu kommen und zu entspannen? Eigentlich ganz simpel: Durch Übung, Training, Wiederholung. So wie wir auch alles andere lernen, was wir zuvor nicht konnten. Wenn wir Klavier spielen lernen wollen, müssen wir zunächst die einzelnen Noten lernen, probieren und dann üben, üben, üben. Wenn wir Skifahren lernen wollen, suchen wir uns einen Skilehrer, der uns die Technik erklärt und mit dem wir üben.

Ganz gleich verhält es sich mit Ruhe und Entspannen. Wir müssen unseren mentalen Körper in diese Richtung trainieren. Wenn du zum Beispiel ein Heißläufer bist, der sich schnell über seine Mitmenschen ärgert, hast du dir dieses Verhaltensmuster über einen langen Zeitraum „antrainiert“. Willst du dieses Verhaltensmuster ablegen, ruhiger und gelassener werden, funktioniert das nicht einfach von heute auf morgen. Mentaltraining ist eine hervorragende Möglichkeit solche Verhaltensmuster zu ändern.

Die Grundlage für mentales Training ist wiederum Entspannung. Erst, wenn sich deine Gehirnwellen ausreichend beruhigt haben, bist du aufnahmefähig für Neues und zum Lernen. Hier kann uns die Natur eine große Hilfe sein. Viele Studien belegen die positiven Wirkungen von Natur, Wald und Pflanzen auf den menschlichen Körper und die Psyche. Ein Spaziergang in der Natur, „Waldbaden“, die alleinige Betrachtung von Pflanzen und mehr, haben einen positiven Einfluss auf unsere Gesundheit.

Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, dass „Green Care“ und „Gartentherapie“ ein unheimliches Potenzial zur Linderung gesundheitlicher, insbesondere psychischer, Beschwerden haben. Gespräche mit anderen Betroffenen haben diese Einschätzung untermauert. Für mich persönlich ist die Natur schon lange meine Glücksquelle. Während meiner Krankheit hat sie wesentlich zu meiner Genesung beigetragen. Als leidenschaftliche Hobby-Gärtnerin habe ich mir bei uns zu Hause über Jahre mein ganz persönliches Gartenparadies „Steiermarkgarten“ geschaffen. Dieser Garten ist mein persönlicher Kraftort.

Was ohne Ruhepausen geschieht, ist nicht von langer Dauer. (Ovid)

Liebe Grüße,

Unterschrift-Carina

Zum Pinnen:

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