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Samhain – keltisches Neujahr

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Samhain ist ein keltisches Mond- und Totenfest, das in der Nacht von 31. Oktober auf 1. November gefeiert wird. Es leitet die dunkle Jahreszeit ein. In der Natur ist der Kreislauf des Werdens und Vergehens deutlich spürbar – die Ernte ist eingebracht, die Pflanzen ziehen sich zurück, und die Erde ruht. Außerdem ist jetzt die Zeit der Ahnen, in der die Schleier zwischen den Welten besonders dünn sein sollen. Unsere Vorfahren nutzten dieses Fest, um den Verstorbenen zu gedenken, ihre Weisheit zu ehren und Schutz für die kommende dunkle Zeit zu erbitten.

Die besondere Bedeutung von Jahreskreisfesten im 21. Jahrhundert

Jahreskreisfeste sind ein fixer Bestandteil vieler Traditionen und Kulturen, die im Einklang mit den natürlichen Zyklen des Jahres leben. Für uns sind sie eine wundervolle Möglichkeit, das Jahr zu strukturieren und kleine Auszeiten vom oft stressigen Alltag zu schaffen. Sie laden uns ein, den Rhythmus der Natur zu feiern, ihn zu ehren und uns mit ihm zu verbinden. Sie helfen uns, in Harmonie mit den natürlichen Zyklen zu leben und bereichern unser Leben durch Rituale, die uns zu mehr Achtsamkeit und Kreativität führen. Mehr allgemeine Informationen über die 8 Jahreskreisfeste findest du in diesem Beitrag.

Themen von Samhain

Samhain lädt uns ein, Altes abzuschließen, Vergangenes zu würdigen und Raum für Neues zu schaffen. Das Jahreskreisfest erinnert uns daran, dass alles vergänglich ist. Jeder Abschied trägt auch einen Neuanfang in sich. Indem wir die Dunkelheit willkommen heißen, schaffen wir Raum für neues Licht. Ohne Tod gäbe es kein Leben, ohne Leben keinen Tod. Es ist eine Zeit der Introspektion, des Loslassens und der inneren Einkehr.

Samhain-Jahreskreisfest

Es breitet sich allmählich eine Stille aus, die uns den ganzen Winter hindurch begleiten wird. Statt sich zu ärgern, dass das gewohnte schnelle Lebenstempo aus der hellen Jahreszeit langsamer wird, dürfen wir den Wandel bewusst begrüßen. Mehr denn je ist es Zeit zu entschleunigen, tief durchzuatmen und achtsamer zu werden – die Schönheit des Herbstes mit einem Gefühl des Staunens zu betrachten und im Hier und Jetzt ankommen.

Außerdem ist Samhain die Zeit der Bluternte. Das mag sich zunächst gruselig anhören, doch eigentlich hat die Bluternte ihren Ursprung in den praktischen Vorbereitungsmaßnahmen unserer Vorfahren auf die kalte Jahreszeit: Das Fleisch wurde eingesalzen, um es für den Winter zu konservieren. So wurden dringend benötigte Nahrungsvorräte angelegt und ärmere Viehbesitzer ersparten sich das Füttern der Tiere in der kargen Jahreszeit. Samhain ist also das 3. Erntefest im Jahreskreis, nach der Getreideernte zu Lughnasad und der Obsternte zu Mabon.

Rituale und Bräuche zu Samhain

Klassische Rituale zu Samhain können zum Beispiel Folgende sein:

  • Friedhofsbesuch oder Ahnenaltar gestalten: Besuche und pflege die Grabstätte von geliebten Menschen auf dem Friedhof oder richte einen kleinen Platz in deinem Zuhause mit Fotos, Erbstücken oder Symbolen deiner Vorfahren ein. Rufe Erinnerungen in dein Gedächtnis und spüre, wie der geliebte Mensch in dir weiterlebt. Lege ein Opfer dar, wie Kerzen, Blumen oder eine Botschaft.
  • Ein Feuer oder eine Kerze entzünden: Das Element Feuer steht für Transformation und Licht in der Dunkelheit. Entzünde am Abend des 31. Oktober eine Kerze oder ein kleines Feuer im Garten oder auf dem Balkon. Während die Flamme brennt, kannst du dir bewusst machen, was du in diesem Jahr hinter dir lassen möchtest. Du kannst auch auf ein Papier schreiben, was du loslassen möchtest und dieses anschließend verbrennen.
  • Räuchern mit heimischen Kräutern: Salbei, Beifuß, Wacholder oder Fichtenharz reinigen Räume und schaffen Klarheit. Räuchere dein Zuhause, um alte Energien loszulassen und dich auf die Winterzeit einzustimmen. Setze eine Intention für die dunkle Jahreszeit. Reflektiere und trainiere deine Intuition.
  • Naturspaziergang: Beobachte die bunten Herbstblätter, höre das Rascheln am Waldboden und denke bewusst über den Zyklus der Natur nach. Sammle nach Belieben bunte Blätter, Maroni, Nüsse, Zapfen oder andere Naturmaterialien und schmücke damit dein Zuhause.
Herbst-Blaetter-Schoenheit-Staunen

Reflexionsfragen zu Samhain

Diese Fragen können dich durch die Samhain-Zeit begleiten:

  1. Was darf ich jetzt loslassen, um Platz für Neues zu schaffen?
  2. Welche Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem vergangenen Jahr möchte ich bewahren?
  3. Wem oder was möchte ich danken?
  4. Welche Teile in mir brauchen in der kommenden Zeit Ruhe und Heilung?
  5. Wie kann ich meine Wurzeln – meine Herkunft, meine Ahnen, meine Geschichte – ehren?

Liebe Grüße,

Unterschrift-Carina

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