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Radieschen säen, pflegen, ernten

  • Beitrags-Kategorie:Garten / Gemüse
  • Beitrags-Kommentare:3 Kommentare
  • Lesedauer:11 min Lesezeit

Radieschen sind ein tolles Einsteiger-Gemüse, das man leicht selbst anbauen kann. Die kleinen Knollen wachsen sehr schnell und sind unkompliziert in der Pflege. Dennoch gibt es ein paar Punkte zu beachten, damit sie nicht platzen, schießen oder von Schädlingen befallen werden.

Allgemeines zum Radieschen

Das Radieschen (lat. Raphanus sativus) zählt zur Gattung der Rettiche (lat. Raphanus) in der Familie der Kreuzblütengewächse (lat. Brassicaceae) und ist eine einjährige, nicht winterharte Pflanze. Es enthält u.a. Eisen, Kalium, Kalzium, Magnesium sowie Vitamin C, einige B-Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe, wie z.B. Senföle. Radieschen sind also nicht nur lecker, sondern auch gesund. Sie helfen beim Abbau von Giften in der Leber, beim Aufbau von Gallenflüssigkeit, bei der Verdauung, unterstützen da Immunsystem und haben eine antioxidative, Cholesterin senkende Wirkung.

Es gibt viele verschiedene Radieschen-Sorten in unterschiedlichsten Farben und Formen. Die knackigen Knollen passen perfekt zur Jause, in den Salat oder zum Knabbern zwischendurch. Ich esse sie am liebsten auf einem Butterbrot mit Schnittlauch und Salz. Auch die Blätter sind zum Verzehr geeignet, z.B. in Suppen, Salaten, Saucen oder Hackfleischgerichten. Dabei bevorzuge ich die jungen, feinen Blätter.

Riesen-Radieschen-Steiermarkgarten
Höchste Zeit für die Ernte: riesen Radieschen

Boden und Standort

Radieschen wachsen am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Im Hochsommer ist ein halbschattiger Ort vorzuziehen, weil Radieschen bei starker Hitze in der prallen Sonne zum Schießen neigen. Als Schwachzehrer fühlen sie sich in einem lockeren, humosen Boden wohl. Ein Gemüsebeet mit durchlässiger Gartenerde ist perfekt. Schwere, dichte Böden sollten zuvor gelockert und gegebenenfalls mit Sand aufgebessert werden. Sehr sandige Böden, die schlecht Nährstoffe und Wasser speichern, können mit einer geringen Menge Kompost aufgebessert werden. Keinesfalls sollte zu viel gedüngt werden, weil die Schwachzehrer auf zu nährstoffreiche Böden mit Krankheiten, Schädlingen und Schießen reagieren. Auch im Topf können Radieschen angebaut werden. Balkonkasten eignen sich besonders gut. Für die Kultivierung im Topf kann normale Pflanzen- bzw. Gemüseerde verwendet werden.

Radieschen sind sehr gut für Mischkulturen geeignet. Aufgrund der kurzen Kulturdauer von 4-6 Wochen bieten sie sich außerdem als gute Vor- und Nachkultur in den Beeten an. Als „Sprinter-Gemüse“ können sie noch bis September gesät werden, wenn andere Gemüsesorten schon den Platz im Beet räumen. Als gute Nachbarn gelten z.B. Artischoke, Aubergine, Bohnen, Erbsen, Erdbeere, Karotten, Kresse, Kohl, Lauch, Mangold, Paprika, Petersilie, Salat, Spinat und Tomaten. Als schlechte Nachbarn gelten hingegen z.B. Gurken, Rucola und Zwiebeln.

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Mischkultur Radieschen und Karotten

Aussaat von Radieschen-Samen

Zeitpunkt

Theoretisch ist auch eine Anzucht bzw. Vorkultur im Haus/Gewächshaus möglich, aber Radieschen wollen nicht gerne umgepflanzt werden und reagieren auf diesen Stress mit einer höheren Anfälligkeit für Krankheiten und Schädlinge. Am besten gedeihen sie meiner Erfahrung nach, wenn man die Samen direkt im Gemüsebeet oder Balkonkisterl im Freien sät. Das ist ohnehin schon sehr früh möglich – die Samen können ab März bis September direkt ins Freilandbeet gesät werden (unter einer Folie ab Februar).

Radieschen-saen-Steiermarkgarten
Radieschen in Reihen mit einem Pflanzabstand von 3 bis 5 cm säen

Abstand und Tiefe

Zunächst zieht man eine ca. 1 cm tiefe Saatrille in die Erde. Dann sät man die Radieschen-Samen unter Einhaltung eines Pflanzabstandes von 3 bis 5 cm aus und bedeckt sie leicht mit Erde. Anschließend angießen. Zwischen den Reihen sollte ein Abstand von etwa 15 cm eingehalten werden.

Für faule Gärtner: Alternativ kann man das Radieschen-Saatgut auch breitflächig ausstreuen und später vereinzeln, weil üblicherweise ohnehin nicht alle Samen aufgehen.

Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 12°C und 22°C. Je nach Sorte variieren die Angaben, daher am besten auf der Samenpackung nachlesen. Bei kühler Witterung kann der Keimvorgang mit einer Vlies- oder Folienabdeckung beschleunigt werden.

Tipp: Durch 14-tägige Folgesaaten ist eine laufende Ernte möglich. Ich säe von März bis September alle 2-4 Wochen neue Radieschen aus, wo ich gerade einen freien Platz in den Beeten finde. So kann ich von Frühling bis Herbst laufend frische Radieschen ernten.

Radieschen-im-Beet-Steiermarkgarten
Radieschen im Beet

Pflege

Eine gleichmäßige Bewässerung ist notwendig, damit die Pflanzen nicht „schießen“ oder aufplatzen. Aufplatzen ist meist bedingt durch starke Wassergaben nach mehreren trockenen Tagen. Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt sorgt dafür, dass der Boden nicht zu schnell austrocknet und gleichmäßig feucht bleibt. Zusätzlich wird Unkraut unterdrückt.

Auch zu viel Sonne und Hitze können das „Schießen“ der Pflanzen fördern. Im Sommer gelingt der Anbau an einem halbschattigen Standort besser.

Radieschen-mit-Mulchschicht-Steiermarkgarten
Eine Mulchschicht um die Radieschen sorgt für eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit.

Ernte

Die Reifezeit von Radieschen beträgt im Frühjahr 6 Wochen und im Sommer 4 Wochen. Eine Ernte ist in der Regel bis November möglich. Es empfiehlt sich die Radieschen regelmäßig abzuernten. Sie können unangenehm scharf und holzig werden, wenn sie sehr lange im Beet stehen bleiben. Aus einem lockeren, humosen Boden kann man sie einfach am Grün herausziehen.

Lagerung und Vermehrung

Radieschen sind im Kühlschrank ca. 1 Woche haltbar. Davor wird das Grün am besten entfernt.

Die Vermehrung erfolgt mittels Samen. Um eigene Samen zu erhalten, lässt man die Radieschen immer weiter wachsen ohne zu ernten. Nach der Blüte sind die Radieschen nicht mehr genießbar, aber man kann die Samen einsammeln, trocknen und in einer Papiertüte an einem trockenen, kühlen Ort aufbewahren (<25°C). Die Samen sind 3-4 Jahre keimfähig.

Zusammenfassung

Familie: Kreuzblütler

Fruchtwechsel: Nicht zwingend nötig, weil Radieschen eher kurz im Beet stehen. Insbesondere nicht, wenn am jeweiligen Standort in den Vorjahren keine Krankheiten bestanden. Dennoch empfiehlt es sich den Standort regelmäßig zu wechseln.

Samen vorkeimen: nicht nötig, bringt kaum einen Vorsprung

Anzucht: nicht empfohlen

Aussaat:

  • Zeitpunkt: Eine Direktsaat im Freiland ist von Anfang März bis September möglich (optimale Keimtemperatur 12-22°C). Eine versetzte Aussaat garantiert eine laufende Ernte über die gesamte Gartensaison.
  • Pflanzabstand und -tiefe: Mit dem Spaten eine ca. 1 cm tiefe Saatrille in die Erde ziehen und alle 3-5 cm ein Samenkorn legen. Anschließend leicht mit Erde bedecken und angießen. Reihenabstand 15 cm

Standort: sonniges oder halbschattiges Beet im Garten, Mischkultur beachten

Boden / Erde: Schwachzehrer, lockerer Boden, z.B. spezielle Gemüseerde oder lockere Gartenerde (bei Bedarf mit Sand aufbessern / lockern)

Pflege:

  • gleichmäßige Wassergaben, bei Bedarf gießen
  • mulchen

Erntezeit: ca. 4-6 Wochen nach der Keimung, Ende April bis Mitte November (je nach Sorte und Witterung)

Ernten: regelmäßig abernten

Liebe Grüße,

Unterschrift-Carina

Zum Pinnen:

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Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Margit

    Ich hatte auch Radieschen ausgesät und sie waren schon fast „fertig“… da ist mein Minihochbeet runter gekracht! Toll! Musste die ganze Erde heraus schaufeln und die Pflänzchen waren natürlich hinüber. Durch das warme und feuchte Wetter ist der Ersatz aber schnell gewachsen und bald werde ich wohl ernten können!
    Viele Grüße von
    Margit

  2. Leo Ronacher

    Wir Essen fast zu jeder Mahlzeit Radieschen.
    Danke für den Tollen Bericht 🧄🥕🌽🥔🥦🥒🫑🌶

  3. Monika

    Ich nehme die samensicheren Saatbänder wo wirklich jedes Samenkorn aufgeht.
    Man braucht nicht rumzupfen und vereinzeln.

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