Du betrachtest gerade Beet anlegen für Faule – Umgraben war gestern!

Beet anlegen für Faule – Umgraben war gestern!

  • Beitrags-Kategorie:Garten
  • Beitrags-Kommentare:13 Kommentare
  • Lesedauer:9 min Lesezeit

Schluss mit anstrengendem Umgraben und Unkraut Entfernen beim Anlegen eines Gartenbeets! Das schadet nicht nur dem Rücken, sondern auch den Mikroorganismen in der Erde, die für einen fruchtbaren Boden unglaublich wichtig sind. In diesem Beitrag erkläre ich euch einfache Methoden, wie ihr Rücken- und Bodenschonend ein neues Beet anlegen könnt.

1. Mein Favorit: Das Hügelbeet

Mit Hügelbeeten habe ich bisher die besten Erfahrungen gesammelt. Das Anlegen eines Hügelbeets ist denkbar einfach und klappt ohne Umgraben. Eine genaue Anleitung dazu habe ich in einem eigenen Beitrag veröffentlicht.

Huegelbeet-mit-Grasschnitt-Kuerbis-pflanzen-Steiermarkgarten

2. Verwendung von Unkrautvlies

Eine andere tolle Möglichkeit ist die Verwendung von Unkrautvlies bzw. Bodengewebe. Bei dieser Methode muss allerdings mehr Zeit eingeplant werden.

Schritt 1: Unkrautvlies auslegen

Das Unkrautvlies wird an der Stelle im Garten ausgelegt, an der das künftige Beet entstehen soll. Hier muss das Vlies mindestens 9 Monate liegen bleiben, damit die darunter wachsenden Pflanzen absterben und somit Platz für die neuen Kulturen machen, die künftig in dem Beet wachsen sollen. In der Regel dauert es sogar noch länger (1-2 Jahre), das hängt ganz vom Standort und den dort wachsenden Pflanzen ab.

Unkrautvlies lässt kein Licht durch, das für die Pflanzen lebensnotwendig ist und die Pflanzen gehen ein. Wasser und Nährstoffe dringen jedoch hindurch, sodass Bodenorganismen weiterhin gut versorgt werden. Anstatt Unkrautvlies kann auch Teichfolie verwendet werden. Diese lässt weder Licht, noch Wasser und Nährstoffe durch. Zusätzlich entwickelt sich unter der Folie im Sommer hohe Temperaturen und das Unkraut stirbt schneller ab.

Schritt 2: Kompost ausbringen und Boden lüften

Sobald das Unkraut unter dem Vlies abgestorben ist, wird Kompost auf der Fläche ausgebracht. Dann mit einer Grabegabel den Boden grob lockern.

Schritt 3: Pflanzen

Nach weiteren 2-3 Wochen können die ersten Pflanzen in das neu entstandene Beet gepflanzt werden.

3. „No-Dig-Methode“ => Achtung: Die nachfolgende Beschreibung ist veraltet!

2018 habe ich ein Beet mit der sogenannten „No-Dig-Methode“ angelegt. Das ging mit wenig Aufwand und ziemlich schnell. Einziges Problem dabei: Bei dieser Methode wird Papp-Karton verwendet, um den Unkrautwuchs zu unterdrücken. Dieser Tipp ist weit verbreitet unter Hobby-Gärtnern. Im ersten Moment scheint es eine spitze Idee zu sein, weil man annimmt, dass Karton ein Produkt aus Naturmaterialien ist – immerhin wird Papier aus Holz hergestellt. Allerdings ist Karton ein Industrieprodukt und kann verschiedene Schadstoffe enthalten (z.B. Kleb- und Bindemittel und chemische Additive). Die genaue Schadstoffbelastung hängt von der Karton-Art, der Herstellungsweise und den verwendeten Materialien ab.

Jedenfalls verwende ich heute keinen Karton bzw. keine Pappe mehr in meinem Garten. Immerhin steht für mich die biologische, nachhaltige Anbauweise gemäß den Naturkreisläufen im Vordergrund und ich will mir keinesfalls chemische Schadstoffe in meine Beete holen. Außerdem habe ich alternative Möglichkeiten gefunden, die nicht arbeitsintensiv und zugleich bodenschonend sind, siehe oben.

Schritt 1: Beet einfassen

Im ersten Schritt wird die vorgesehene Wiesenfläche für das neue Beet mit Rasenkanten, Steinen, Holz oder Ähnlichem eingefasst. Einerseits erleichtert dies das künftige Rasenmähen, andererseits hindert es Gras und Unkraut daran, von außen in das Beet zu wachsen und die Wiese zurück zu erobern. Ich habe mich für diese Rasenkanten* entschieden.

Beeteinfassung-Steiermarkgarten

Schritt 2: Pappkarton auslegen

Als nächstes wird die vorgesehene Beetfläche mit Pappkarton ausgelegt. Dieser sollte weder bedruckt, noch beklebt sein – die Stoffe landen letztendlich in unserem Essen. Den Karton legt man überlappend aus, so dass die Wiesenfläche gut bedeckt ist und kein Unkraut vom Boden durchdringen kann.

Besonders an den Beeträndern sollte man noch zusätzlichen Karton oder Zeitungspapier anbringen. Wie auf folgendem Bild ersichtlich, habe ich das bei meinem ersten Versuch nicht gemacht und genau dort hat sich das erste Unkraut ausgebreitet.

Pappkarton-Steiermarkgarten

Schritt 3: Erde ausbringen und mulchen

Im nächsten Schritt wird eine ca. 10-15 cm dicke Schicht aus Kompost- und/oder Gartenerde auf dem Pappkarton ausgebracht und darauf eine weitere ca. 10-15 cm dicke Mulchschicht aus gehäckseltem Baum- und Strauchschnitt, Laub, Grün- und Grasschnitt u.s.w. All diese Materialen (Pappkarton, Kompost, Gartenerde, Mulch) zersetzen sich mit der Zeit zu einem nährstoffreichen Boden. Die Mulchschicht unterdrückt außerdem Unkraut und hält den Boden gleichmäßig feucht.

Ich habe in meinem neu angelegten Beet Jungpflanzen von Kürbissen und einer Snackgurke gepflanzt, die ich im Haus vorgezogen habe. Will man jedoch direkt im Beet säen, sollte man die Mulchschicht erst ausbringen, wenn die Pflänzchen eine bestimmte Größe erreicht haben bzw. inzwischen beiseite schieben:

  • Will man sofort nach Anlegen des Beets Samen säen
    –> zunächst nur Kompost- und/oder Gartenerde ausbringen, die Samen säen und erst mulchen, wenn die Pflänzchen etwa Hand hoch sind
  • Wird das Beet im Herbst vorbereitet und will man im Frühling säen
    –> die Mulchschicht beim Säen beiseite schieben und wieder um die Pflänzchen ausbreiten, wenn sie etwa Hand hoch sind
Erde-und-Mulch-Beet-anlegen-Steiermarkgarten

Viel Erfolg beim Anlegen des neuen Beets und liebe Grüße,

Zum Pinnen:

Beet anlegen ohne Umgraben

*HINWEIS: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Wenn ihr etwas über diese Links einkauft, darf ich mich über eine kleine Provision freuen. Ihr zahlt natürlich keinen Cent extra. Damit unterstützt ihr aber ein klein wenig meinen Blog und ich sage „danke“ an alle, die über meine Affiliate-Links einkaufen!

Dieser Beitrag hat 13 Kommentare

  1. Liebe Carina,
    die Überschrift hat mich neugierig gemacht, umgraben gehört nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Die Idee ist wirklich witzig und werde ich mir merken und auch ausprobieren, wenn es das nächste Mal heißt: "Kannst Du das bitte umgraben?", was zwar als Frage formuliert ist, aber nicht so gemeint ist.
    Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.

    Viele liebe Grüße
    Wolfgang

  2. Lieber Wolfgang,
    es freut mich, dass du es ausprobieren willst. Immerhin soll die Gartenarbeit ja Spaß machen und nicht allzu anstrengend sein 🙂 Viel Erfolg dabei und ebenfalls ein schönes Wochenende!
    Liebe Grüße,
    Carina

  3. Margit

    So verfahre ich auch mit ungeliebten Pflanzen, die ich los werden will. Teichfolie ist meine Wunderwaffe gegen Extrem-Unkraut. Da kommt definitiv nichts mehr durch. Und man kann ganz bequem anschließend neu bepflanzen!
    Ich zähle definitiv zu den "faulen" Gärtnern und mache mir die Arbeit so einfach wie möglich (wo es geht).
    Viele Grüße von
    Margit

  4. Steiermarkgarten

    Liebe Margit,
    Teichfolie habe ich auch immer wieder im Einsatz. Sie ist wirklich eine Wunderwaffe!
    Liebe Grüße,
    Carina

  5. Pia

    Man lernt eben nie aus:-) Die Idee werde ich mir merken.
    L G Pia

  6. Bei unserem sehr schweren tonig-lehmigen Boden wäre das nicht möglich. Ich habe jetzt 6 Jahre gebraucht und es ist bei starker Trockenheit wie jetzt und trotz Mulch immer noch so, daß er teilweise steinhart ist. Jungpflänzchen gehen jämmerlich ein, wenn ich nicht bewässere. Nur tiefwurzelndes erhält sich. Aber generell ist das schon eine gute Idee. So ähnlich habe ich es in früheren Gärten mit leichterem Boden auch gemacht.

    Liebe Grüße auch hier
    Sara

  7. Steiermarkgarten

    Liebe Sara,
    bei einem sehr schweren tonig-lehmigen Boden dauert es leider viele Jahre bis eine gute Erde entsteht. So einen Boden haben wir auch an vielen Stellen in unserem Garten. An so einem Platz würde ich anfangs auch nur Tiefwurzelndes pflanzen, damit sich der Boden besser lockert. Oder den Boden ausheben und großzügig mit Komposterde und Sand vermischen, wenn man es eilig hat.
    Liebe Grüße,
    Carina

  8. Doris

    Danke für den tollen Tipp… Das ist wirklich das Richtige für mich, da ich nicht das beste Know How im Garten habe:) Lieben Gruß aus dem Hotel in Eppan

  9. Claudia Kkoch

    Liebe Carina
    aus Süddeutschland herzlichen Dank für diesen Tip!
    Ich habe heute spontan umdisponiert und werde statt des heute geplanten Jätens des Beets (Erstanlage, Wiese) es auf Deine Weise machen.
    Zwar muß der Beetrand zuerst gebaut werden (ich möchte einen Holzrand 1x2m pro Beet), doch das hätte später ohnehin gemacht werden müssen.. Mal sehen, was mein Mann dazu meint. 🙂 Ich höre ihn schon… 🙂
    Viele Grüße
    Claudia

    1. Steiermarkgarten

      Liebe Claudia,
      danke für dein nettes Kommentar, ich wünsche dir viel Erfolg dabei!
      Liebe Grüße aus Österreich,
      Carina

  10. Claudia Kkoch

    …sorry, das sollte Koch heißen … 🙂

Schreibe einen Kommentar