Vom Herbst bis in den Frühling hinein ist die perfekte Zeit, um ein Hügelbeet im Garten anzulegen. Welche Vorteile ein Hügelbeet im Vergleich zu einem normalen Gartenbeet oder Hochbeet hat und wie ich es anlege, erkläre ich euch in diesem Beitrag.
Was ist ein Hügelbeet?
Ein klassisches Hügelbeet besteht aus verschiedenen Schichten organischen Materials. Während der Verrottung dieses Materials werden wertvolle Nährstoffe freigesetzt und es entsteht Humus. Aus diesem Grund wachsen nährstoffliebende Pflanzen wie Starkzehrer besonders gut auf einem Hügelbeet. Darüber hinaus entsteht während diesem Prozess – nach dem selben Prinzip wie bei Hochbeeten – Wärme. Diese Erwärmung des Bodens ermöglicht eine längere Kulturzeit. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass keine Staunässe entstehen kann. Ich habe außerdem beobachtet, dass weniger Pilzkrankheiten auftreten, weil die Pflanzen schneller abtrocknen als auf einem normalen Gartenbeet. Der größte Vorteil beim Anlegen eines Hügelbeets liegt meiner Meinung nach darin, dass man mit ohnehin anfallenden Schnitt- und Pflanzenresten relativ schnell ein neues Beet anlegen kann.
Was man benötigt um ein Hügelbeet anzulegen
Wie schon oben beschrieben, benötigt man wenig, um ein Hügelbeet anzulegen:
- Schnitt- und Pflanzenreste (alles was sonst auf dem Kompost landet)
- Schaufel*
- Scheibtruhe*
- Rechen*
Idealer Zeitpunkt um ein Hügelbeet anzulegen
Ich mache fast jedes Jahr im Herbst ein neues Hügelbeet. In den Herbstmonaten ist Haupterntezeit und dabei fallen bei mir massenhaft Pflanzenreste an. Diese schichte ich dann einfach auf einen Hügel, anstatt auf den Kompost, der ohnehin schon übergeht.
Den großen Rückschnitt im Garten erledige ich üblicherweise aber über die Wintermonate bzw. erst im Frühling, sobald die ersten Pflanzen wieder austreiben. Die abgestorbenen Pflanzenteile vieler Kräuter, Sträucher und auch mancher Gemüsesorten wie Zuckermais bieten Insekten und Kleintieren nämlich einen natürlichen Lebensraum. Außerdem sind manche Pflanzen, wie zum Beispiel mehrjährige Kräuter, dankbar, wenn man mit dem Rückschnitt wartet, bis sich alle ihre Pflanzensäfte wieder zurück in der Wurzel gesammelt haben. Zu guter Letzt bilden abgestorbene Pflanzenreste auf dem Gartenboden eine schützende Mulchschicht. Jeglicher Rückschnitt, der im Garten anfällt, kann zur Anlage des Hügelbeetes verwendet werden.
In 3 einfachen Schritten zum Hügelbeet
Für ein klassisches Hügelbeet wird zunächst eine tiefe Mulde ausgehoben und dann werden mehrere Schichten angelegt. Eine genaue Anleitung dazu findet ihr zum Beispiel bei Mein schöner Garten oder dem NDR Garten Ratgeber.
Ich halte mich bei der Anlage meiner Hügelbeete nicht an diese klassischen Anleitungen. In erster Linie will ich mir die Arbeit des Umgrabens ersparen. Im Folgenden erkläre ich euch die Schritte im Detail:
1. Organische Materialien auf einen länglichen Haufen schichten: alle Schnitt- und Pflanzenreste, die im Garten von Herbst bis Frühling anfallen, kommen auch den Haufen bzw. Hügel. Dieser Haufen sollte hoch bzw. dicht genug sein, dass das Gras und Unkraut darunter nicht mehr wachsen kann. Nach dem Prinzip der No-Dig-Methode, nur ohne Verwendung von Papp-Karton.
2. Spätestens eine Woche vor dem Bepflanzen den Hügel mit einem Rechen* etwas flacher und gleichmäßiger formen. Mit Grasschnitt vom Rasenmähen oder Heu mulchen. Nach Belieben mit einer Beet-Umrandung einfassen. Ich habe auf der unteren Seite meines Hügelbeets eine Rasenkante* verwendet, weil das Beet an einem Hang liegt und ohne Beet-Einfassung immer wieder Teile des Hügelbeets nach untern rutschen.
3. Das Hügelbeet ist fertig und kann bepflanzt werden! Im ersten Jahr gedeihen insbesondere Starkzehrer, wie zum Beispiel Kürbisgewächse, gut auf dem stickstoffreichen Hügelbeet. Zu diesem Zeitpunkt ähnelt das Hügelbeet eher einem länglichen Komposthaufen als einem Gartenbeet. Gleich wie beim Komposthaufen dauert es noch eine Weile bis die fleißigen Mikroorganismen die organischen Materialien nach und nach zu Humus zersetzen. Daher säe ich die Pflanzen im ersten Kulturjahr auf dem Hügelbeet nicht direkt aus, sondern pflanze vorgezogene Jungpflanzen. Bei Bedarf kann noch etwas Erde direkt bei den Wurzeln der Jungpflanzen in das Hügelbeet geschaufelt werden.
Liebe Grüße,
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