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Naschgarten für Kinder: Erbsen-Anbau

  • Beitrags-Kategorie:Garten / Gemüse
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Neben Erdbeeren, Himbeeren und anderen Beeren im Garten freut sich meine kleine Tochter am meisten über frisch gepflückte Erbsen. In der Küche fällt es mir allgemein schwer ihr Gemüse unterzujubeln und die Erbsen aus der Tiefkühlpackung im Supermarkt verschmäht sie. Sobald die ersten Erbsen im Garten reif werden, sucht sie aber jeden Tag nach reifen Schoten und kann gar nicht genug davon bekommen. Schon das Hülsen-Öffnen ist ein Erlebnis und ganz frisch gepflückt schmecken die Erbsen tatsächlich besser als gekaufte. Insbesondere, wenn sie noch klein und zart sind. Daher reserviere ich jedes Jahr einen Platz für Erbsen im Beet. Dieses Gemüse wächst außerdem recht schnell und unkompliziert. Alles rund um Anbau, Pflege und Ernte von Erbsen erfährt ihr im heutigen Beitrag.

Die Erbse

Die Gattung Erbsen (lat. Pisum) zählt zur Unterfamilie der Schmetterlingsblütengewächse innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (lat. Fabaceae) und ist eine einjährige, nicht winterharte Pflanze. Sie stammt ursprünglich aus Asien (erstmaliger Anbau in China) und enthält u.a. viel Eiweiß, Ballaststoffe, Eisen, Kalium, Kalzium, Kupfer und Zink sowie Vitamin B1 und B2. Erbsen haben eine cholesterinsenkende, antioxidative und krebshemmende Wirkung. Man verzehrt grundsätzlich nicht die ganzen Schoten, sondern nur die kugeligen grünen Samen. Allein bei Zuckererbsen können die ganzen Schoten gegessen werden.

Boden und Standort

Erbsen sind bezüglich ihres Standorts nicht sehr anspruchsvoll – egal ob Sonne oder Halbschatten, Windschutz oder nicht. Sie sind Mittel- bzw. Schwachzehrer und fühlen sich in einem lockeren, feinkrümeligen, humusreichen Boden wohl. Ich verwende normale Gartenerde, die ich mit etwas Kompost verfeinere. Wichtig ist, dass das Wasser gut abfließen kann, denn auf Staunässe regieren sie allergisch. Aus diesem Grund lockert man den Boden vor der Aussaat gründlich.

Als gute Nachbarn gelten z.B. Aubergine, Dill, Fenchel, Gurken, Karotten, Kohl, Kopfsalat, Mais, Radieschen, Rettich, Sellerie und Zucchini. Als schlechte Nachbarn gelten hingegen z.B. Bohnen, Kartoffeln, Knoblauch, Lauch, Schnittlauch, Tomaten und Zwiebeln. Spätestens nach 3 Jahren sollten die Erbsen für 8 Jahre nicht mehr an der gleichen Stelle angebaut werden. Die Selbstunverträglichkeit innerhalb der Familie fördert nämlich Pilzkrankheiten.

Erbsen-Anbau-Steiermarkgarten

Aussaat

Aussaat im Freien

Erbsen können, je nach Sorte, von Anfang März bis Mai ausgesät werden:

  • Pal-/Schalerbsen sind frostresistenter, daher kann man sie schon früher säen. Sie werden üblicherweise zum Trocknen verwendet (Trockenerbsen) und schmecken aufgrund des hohen Stärkegehalts eher herb als süß. Im Winter werden die gelben oder grünen, getrockneten Palerbsen für dicke Suppen verwendet. Jung geerntet und frisch verzehrt schmecken sie etwas süßer.
  • Markerbsen kann man ab Anfang April säen. Sie sind für den Sofortverbrauch oder zum Einfrieren geeignet und schmecken recht süß.
  • Zuckererbsen kann man ab Ende März säen. Sie schmecken süß und können mit den Hülsen verzehrt werden.

Für die Aussaat der Dunkelkeimer zieht man mit einem Spaten eine ca. 3-5 cm tiefe Saatrille in die Erde und legt alle 3 bis 5 cm ein Korn. Anschließend mit Erde bedecken und leicht angießen. Zwischen den Reihen sollte ein Abstand von 30-40 cm eingehalten werden. Alternativ kann man auch Saatbänder verwenden, bei denen der richtige Abstand zwischen den Saatkörnern bereits gegeben ist. Die Keimung erfolgt ab einer Mindestbodentemperatur von 5°C und dauert ca. 2 bis 3 Wochen. 20-24°C sind für die Keimung optimal.

Tipp: Vorkeimen oder Vorziehen

Durch das Vorkeimen der Samen kann man die Keimung beschleunigen. Hier zeigen sich bei idealen Bedingungen schon wenige Tage nach der Aussaat die ersten Keimblätter.
Alternativ kann man Erbsen auch im Haus vorziehen und sich somit einen Saisonvorsprung verschaffen. Dazu jeweils 1 Samen in einen kleinen Topf mit Anzuchterde geben und an einem hellen, warmen Ort gleichmäßig feucht halten. Sobald sich die ersten Keimblätter zeigen etwas kühler stellen (ca. 15°C) und Ende April ins Beet pflanzen, wenn kein starker Frost mehr zu erwarten ist. Vor dem Auspflanzen abhärten und bei Bedarf mit einem Vlies schützen.

Erbsen Samen vorquellen bzw. vorkeimen lassen für eine schnellere Pflanzenentwicklung im Gemüsebeet

Pflege

Die Schmetterlingsblütler erreichen, je nach Sorte, eine Höhe von bis zu 2 m und benötigen daher eine Rankhilfe. Am besten fixiert man diese gleich im Zuge der Aussaat im Boden. Sobald die Pflanzen 10 cm hoch sind, erhöht regelmäßiges Anhäufeln der Erde die Standfestigkeit im Beet, die Pflanzen bilden mehr Wurzeln und hinterlassen eine feinkrümelige, stickstoffreiche Erde für Nachkulturen. Gießen muss man die Erbsen nur bei anhaltender Trockenheit. Sie benötigen keinen Dünger. Durch mulchen kann man Unkraut unterdrücken und Feuchtigkeit sowie Nährstoffe werden besser gespeichert.

Blüte und Ernte

Die Blüte erfolgt zwischen Mai und Juni. Die Reifezeit liegt, je nach Sorte, zwischen 3 und 4 Monaten, d.h. geerntet wird in milden Lagen ab Mai. Je früher geerntet wird, desto süßer und saftiger sind die Erbsen. Palerbsen nicht zu lange hängen lassen, sonst werden sie mehlig. Markerbsen immer grün ernten. Zuckererbsen ernten, wenn die ersten Körner zu spüren sind.

Tipp: Die Wurzeln nach der Ernte nicht ausreißen, sondern nur die Ranken abhacken. So profitieren auch noch die folgenden Sommerkulturen, wie Tomaten und Paprika, von der Vorkultur.

Erbsen-Blueten-Steiermarkgarten

Lagerung und Vermehrung

Frische Erbsen halten sich im Kühlschrank ca. 3 Tage und eignen sich hervorragend zum Einfrieren. Am besten sollte man sie sofort nach der Ernte einfrieren, damit die wertvollen Inhaltsstoffe nicht verloren gehen. Eventuell davor blanchieren.

Die Vermehrung erfolgt mittels Samen. Dazu belässt man einige Erbsenschoten bis zum Ende der Erntezeit an der Pflanze, trocknet die Erbsensamen und bewahrt sie in einer Papiertüte an einem trockenen, kühlen Ort auf (<25°C). Das Saatgut ist üblicherweise 3-4 Jahre haltbar.

Zusammenfassung

Familie: Hülsenfrüchtler

Fruchtwechsel: nur einmal in 4 Jahren im selben Beet, Details siehe folgender Beitrag

Samen vorkeimen: in einem Glas Wasser oder Kamillentee, Anleitung siehe folgender Beitrag

Anzucht:

  • Ab März im Haus / Gewächshaus / Anzuchtschrank vorziehen
  • Anzuchterde / Gemüseerde / Blumenerde / lockere Gartenerde
  • Warmkeimer: optimale Keimtemperatur ca. 20-24°C
  • Dunkelkeimer: ca. 3 cm tief in die Erde säen (auf der Samenpackung nachlesen)
  • Je 1 Samen pro Pflanzloch einer QuickPot-Platte*
  • Nach der Keimung kühler stellen (ca. 15-18°C) und für ausreichend Licht sorgen (eventuell mit Pflanzenleuchten* nachhelfen)
  • Gleichmäßig feucht halten, keine Staunässe, von unten gießen
  • Weitere Tipps zur Anzucht im Haus findet ihr in diesem Beitrag

Jungpflanzen auspflanzen:

  • Zeitpunkt: ab Ende April, wenn kein starker Frost mehr zu erwarten ist
  • Pflanzabstand: ca. 3-5 cm entlang einer Rankhilfe
  • Pflanztiefe: etwas tiefer als in Pflanztopf (Jungpflanzen in Boden setzen und einige cm mit Erde anhäufeln), anschließend kräftig angießen

Aussaat:

  • Zeitpunkt: Eine Direktsaat im Freiland ist, je nach Sorte, von Anfang März bis Mai möglich. Eine versetzte Aussaat ist je nach Sorte bis Ende Juli möglich (auf der Samenpackung nachlesen).
  • Pflanzabstand und -tiefe: Mit dem Spaten eine 3-5 cm tiefe Saatrille in die Erde entlang einer Rankhilfe ziehen und alle 3-5 cm ein Samenkorn legen. Anschließend mit Erde bedecken und angießen. Reihenabstand 30-40 cm

Tipp Anzucht vs. Direktsaat: Ich bevorzuge die Direktsaat von Erbsen im Vergleich zur Anzucht, weil die Direktsaat im Freiland ohnehin schon zeitig möglich ist.

Standort: sonniges oder halbschattiges Beet im Garten, Mischkultur beachten

Boden / Erde: Erbsen gelten grundsätzlich als Schwachzehrer. Als Leguminosen besitzen sie nämlich die Fähigkeit Stickstoff aus der Luft in ihren Knöllchenbakterien in der Erde zu binden. Dennoch benötigen sie einen lockeren, humosen Boden, z.B. spezielle Gemüseerde oder Gartenerde, die mit organischem Material aufgebessert wurde.

Pflege:

  • gleichmäßige Wassergaben, bei Bedarf gießen
  • eventuell leicht düngen, wenn sich gelbe Blätter zeigen
  • mulchen
  • Erbsen benötigen eine Rankhilfe

Erntezeit: ca. 8-12 Wochen nach der Keimung, Juni bis September (je nach Sorte und Witterung)

Ernten: regelmäßig abernten (die Hülsen einfach abzupfen), nicht überständig ernten (zum richtigen Erntezeitpunkt fadenlos und nicht mehlig)

Liebe Grüße,

Unterschrift-Carina

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