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Rosmarin anbauen: säen, pflegen, ernten

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Rosmarin zählt zu den Klassikern in der mediterranen Küche. Wie wäre es zum Beispiel mit Rosmarin-Kartoffeln, Zitronen-Rosmarin-Huhn mit Couscous oder Rosmarin-Balsamico-Schweinfeilet? Aber auch bei vielen anderen Gerichten ist das einzigartige Aroma des Krauts nicht wegzudenken.

Heilwirkung

Rosmarin stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und enthält unter anderem ätherische Öle, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide und Saponine. Es werden die nadelförmigen Blätter verwendet. Das Kraut hat eine antibakterielle, entspannende, entzündungshemmende, nervenstärkende und krampflösende Wirkung. Es wird hauptsächlich in der mediterranen Küche verwendet, ist aber eine vielseitige Heilpflanze mit breitem Wirkungsspektrum und wird z.B. bei Atembeschwerden, Blähungen, Verdauungsproblemen, Rheuma, Gicht, Herzproblemen, Kopfschmerzen, nervöser Unruhe, Menstruationsbeschwerden, Haarausfall und Ekzemen eingesetzt. In der Schwangerschaft sollte man Rosmarin nicht verwenden, weil dadurch Wehen ausgelöst werden können.

Rosmarin-klein-Steiermarkgarten

Boden, Standort, Pflege

Rosmarin (lat. Rosmarinus officinalis), auch Marienkraut genannt, zählt zur Familie der Lippenblütler (lat. Lamiaceae) und ist eine mehrjährige, bedingt winterharte Pflanze. Als typisch mediterrane Pflanze bevorzugt Rosmarin einen sonnigen, warmen Standort. Er fühlt sich in einer sandigen, wenig humosen und wasserdurchlässigen Erde wohl. Ich verwende Kräutererde oder Gartenerde, die ich mit Sand und Kies im Verhältnis 1:1:1 mische. Als guter Nachbar gilt z.B. Salbei. Man kann Rosmarin auch hervorragend im Topf kultivieren.

Nach den Eisheiligen kann Rosmarin ins Freie gesetzt werden. Dabei sollte ein Pflanz- und Reihenabstand von mindestens 40-50 cm eingehalten werden.

Rosmarin sollte im ersten Jahr mehr gegossen werden, später nur mäßig und Staunässe muss unbedingt vermieden werden. Eine Kiesschicht um die Pflanze sorgt für eine ideale Wärmespeicherung. Eine Mulchschicht darf keinesfalls aufgebracht werden, weil dadurch zu viel Feuchtigkeit gespeichert wird und leicht Schimmel auftreten kann.

Das Kraut neigt zum Verholzen. Auf den verholzten Teilen wachsen keine frischen Triebe mehr und so verkahlt der Strauch nach einigen Jahren. Aus diesem Grund ist ein jährlicher, kräftiger Rückschnitt eine wichtige Pflegemaßnahme. Hierzu eignet sich der April, spätestens Mai, wenn sich die ersten neuen Triebspitzen zeigen und keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind. Die Triebspitzen werden bis wenige Zentimeter über dem Holz zurück geschnitten. Ins Holz sollte man nicht schneiden, denn verholzte Teile treiben nur schwer wieder aus. Das Auslichten ist unter anderem sehr wichtig, damit wieder genug Luft und Licht zur Pflanze kommt (schützt vor dem Befall mit Schädlingen und Pilzen). Im Herbst sollte kein Rückschnitt mehr erfolgen, weil die Pflanze ab dieser Zeit Energie für die Überwinterung sammelt. Durch regelmäßiges Abernten, d.h. Abschneiden neuer Triebe, wächst die Pflanze buschiger aus und die Verholzung kann verzögert werden.

Vertrockneter Rosmarin ist ein Hinweis darauf, dass zu viel gegossen wurde. In diesem Fall sollte man die Pflanze ausgraben und die faulen Wurzeln mit einem scharfen, sauberen Messer wegschneiden (leicht schräge Schnittfläche). Gelbe Nadeln sind ein erster Hinweis für zu hohe Feuchtigkeit.

Jungen Rosmarin und im Kübel gepflanzten Rosmarin sollte man im Haus an einem kühlen (5-10°C), aber frostfreien und möglichst hellen Ort überwintern. Während der Winterzeit sollte nur selten gegossen werden. Idealerweise bleibt er nur so kurz wie möglich im Haus (nur, wenn Frost droht). Im Haus werden die Pflanzen nämlich leicht geschwächt und anfälliger für Krankheiten. Älterer, größerer Rosmarin (ab dem 3. Standjahr) kann auch im Freien überwintern. Verwendet man einen Frostschutz, muss eine ausreichende Luftzirkulation möglich sein. Der Schutz sollte luft- und lichtdurchlässig sein (Rosmarin ist immergrün und braucht auch im Winter Sonne).

Ein Schädlingsbefall am Rosmarin tritt meist nach einem zu trockenen Winter und einer unsachgemäßen Überwinterung auf. Um Läuse, Fliegen und Milben zu bekämpfen, taucht man den Rosmarin für ca. 15 Minuten unter Wasser (nicht die Wurzeln) und haltet die Luft für mehrere Tage möglichst feucht (z.B. indem man die Pflanze mit einer Klarsichtfolie abdeckt).

Rosmarin-Blue-Lagoon-Steiermarkgarten

Anzucht: Rosmarin selber säen

Rosmarin kann in warmen Wohnräumen oder Wintergärten ab März vorkultiviert werden. Man legt die Samen in einen Topf mit Anzuchtserde, bedeckt sie nur leicht mit Erde (Lichtkeimer) und hält sie mit Hilfe eines Wasserzerstäubers an einem warmen, hellen Ort gleichmäßig feucht. Die Keimdauer beträgt 3-5 Wochen bei einer Keimtemperatur von 18-22°C.

Blüte und Ernte

Die Blütezeit erstreckt sich in der Regel von April bis Juli.

Geerntet werden kann bei Bedarf. Je nach benötigter Menge werden Triebspitzen oder ganze Stängel abgeschnitten. Rosmarin kann man sowohl frisch als auch getrocknet verzehren.

Rosmarin-Bluete-Steiermarkgarten

Vermehrung

Die Vermehrung erfolgt durch Stecklinge, Teilung größerer Stöcke oder Samen.

Haltbar machen

Rosmarin eignet sich zum Trocknen. Dazu werden die Stiele zusammengebunden und kopfüber an einem schattigen, luftigen Ort getrocknet. Idealerweise erfolgt die Ernte hierfür an einem regenfreien, trockenen Tag, damit der Trockenprozess nicht zu lange dauert und keine wertvollen Inhaltsstoffe verloren gehen. In luftdichten Dosen oder Gläsern an einem kühlen und trocknen Ort aufbewahrt, kann man das getrocknete Kraut ca. 1 Jahr verwenden.

Die wertvollen Inhaltsstoffe des Rosmarins lassen sich außerdem gut in Öl „ausziehen“. Wie das funktioniert erkläre ich euch in diesem Beitrag.

Weitere Kräuter für den Küchengarten und für die eigene Kräuterapotheke stelle ich euch in diesem Beitrag vor.

Liebe Grüße,

Unterschrift-Carina

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Rosmarin-anbauen-Pin-Steiermarkgarten

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