Um den letzten Jahreswechsel habe ich ganz bewusst die Rauhnächte zelebriert. Eine magische Zeit, in der traditionell geräuchert wird. Aber auch zu anderen Anlässen bzw. Zwecken, wie zum Beispiel zu Jahreskreisfesten oder zur energetischen Hausreinigung wird gerne geräuchert. Ich war lange Zeit keine Freundin des Räucherns, bis ich gelernt habe, dass Räuchern unkompliziert und sanft erfolgen kann. Mit heimischen Kräutern von der Wiese und Pflanzen, die in unseren Breitengraden wachsen. Ohne starke Rauchentwicklung, die beim Räuchern mit Kohle entsteht.
Auswahl der Kräuter und Pflanzen
Heimische Pflanzen statt Exoten
Zuletzt habe ich wahrgenommen, dass wieder mehrere Menschen die Rauhnächte zelebrieren und räuchern. Ich würde sogar behaupten, es ist ein kleiner Hype. Zum Räuchern werden oft exotische Pflanzen, wie Palo Santo und Weihrauch verwendet. Heutzutage ist es einfach für uns, Pflanzen und Zutaten aus der ganzen Welt zu importieren. Dabei ist das gar nicht nötig. Heimische Pflanzen haben ebenso wertvolle Inhaltsstoffe und überzeugende Wirkungen. Unsere Vorfahren in unseren Breitengraden haben es vorgezeigt und ich mache es ihnen gerne nach.
Beispiele
Zum Räuchern können alle Pflanzen(-teile) verwendet werden: Kräuter, Wurzeln, Harze, Blätter, Blüten, Früchte, Rinden,…. Je nach Saison sind verschiedene Kräuter und Pflanzen verfügbar. Alle können zum Räuchern verwendet werden, zum Beispiel Apfel, Basilikum, Borretsch, Dill, Efeu, Farn, Hagebutte, Haselnuss, Himbeere, Holunderblüte, Johanniskraut, Kamille, Lavendel, Lindenblüte, Lorbeer, Löwenzahn, Melisse, Minze, Oregano, Rose, Rosmarin, Rotklee, Salbei, Schafgarbe, Thymian, Verbene und Wacholder.
Der Intuition vertrauen
Geschmäcker sind verschieden. Manche Pflanzen oder Räuchermischungen werden dich wahrscheinlich nicht überzeugen. Das ist ok. Aber andere, werden positive Gefühle in dir hervorrufen. Diese Pflanzen kannst du in deine ganz persönliche „Favoriten-Liste“ aufnehmen. Ähnlich wie bei ätherischen Ölen bestimmt der persönliche Geschmack, was du magst und was dir gut tut.
Ich finde es besonders schön, wenn man sich eine Räuchermischung ganz unkompliziert selbst zusammenstellt. Einfach mutig sein und ausprobieren. Nach Gefühl. Es gibt kein richtig oder falsch.
Meine persönlichen Erfahrungen
Bei meinem ersten Räucherversuch mit Stövchen habe ich getrockneten Salbei verwendet. Salbei gilt als Klassiker zur Reinigung. Deshalb wurde er von unseren Vorfahren gerne zur Haus-und-Hof-Ausräucherung am 24. Dezember verwendet. Um negative Energien zu lösen, „aufzuräumen“ und eine gute Basis für die Rauhnächte zu schaffen. Darüber hinaus wirkt Salbei konzentrationsfördernd und steht für Schutz, Heilung, psychische und spirituelle Erhebung.
Nach und nach habe ich weitere Kräuter hinzugefügt. Thymian wirkt ebenfalls reinigend, schützend, stärkend und steht für Liebe zu sich und anderen, Glück, Harmonie und psychische Entwicklung. Rosmarin wirkt herzöffnend, anregend, stimulierend und steht für Konzentration, Frieden und Heilung.
Sehr empfehlenswert finde ich außerdem eine Räuchermischung aus Haselnuss, Lavendel und Melisse. Haselnuss verströmt ein unglaublich wärmendes Aroma und wirkt beschützend. Sie stärkt unser Vertrauen in uns selbst und in andere, hilft zu verzeihen und steht für Weisheit und Ankommen. Lavendel und Melisse wirken beruhigend und helfen uns in unsere Balance zu finden. Sie stehen für Ausgeglichenheit, Zufriedenheit, Ruhe und Glück.
Das sind nur einige Beispiele aus meinen persönlichen Räucherexperimenten.
Anleitung Räuchern im Stövchen
Ich räuchere am liebsten mit dem Stövchen. Das ist eine sanfte Methode des Räucherns ohne starke Rauchentwicklung. In meinen Augen ähnelt es der Verwendung von ätherischen Ölen in einer Duftlampe. Eine Räucherei im Stövchen kann man immer anzünden, zum Beispiel beim Arbeiten, um eine besondere Atmosphäre im Raum zu schaffen. Zur Beduftung des Raumes und zum Heben der Stimmung.
Dazu brauchst du:
- ein Räucherstövchen*
- Teelicht*
- Räucherwerk
Räuchern mit Räucherbündeln oder Kohle
Traditionell wird mit Räucherbündeln oder Kohle geräuchert. Diese Tatsache hat mich lange vom Räuchern abgehalten, weil ich die starke Rauchentwicklung bei diesen Methoden nicht mag. Deshalb gibt es hier auch keine Anleitungen dazu.
Mittlerweile verwende ich ab und zu Räucherbündel, gehe damit aber sehr sparsam um. Falls du nach Anleitungen oder Inspirationen zu Räucherbündeln suchst, kann ich dir das Buch Magische Rituale mit Räucherbündeln* empfehlen. Darin findet man viele verschiedene Kreationen von Räucherbündeln und die Wirkungen der einzelnen verwendeten Pflanzen werden erläutert. Ich habe auch eine Buchrezension am Blog dazu veröffentlicht.
Liebe Grüße,
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Ein wunderschöner Beitrag, der die Kraft heimischer Kräuter so anschaulich vermittelt! Der Fokus auf Intuition und Regionalität ist auch für mich zentral. Danke für die Inspiration und die liebevollen Tipps, die sicher viele Menschen zum Ausprobieren motivieren!
Liebe Claudia,
danke für dein Kommentar und deine schönen Worte!
Liebe Grüße,
Carina