Zirbenlikör, auch Zirbengeist oder Zirbenschnaps genannt, wird bei uns mit Zapfen der Zirbelkiefer hergestellt. Diese Bäume wachsen im Hochgebirge oberhalb einer Höhe von ca. 1.500 m. Der Likör wird nicht nur als Genussmittel, sondern auch wegen der enthaltenen ätherischen Öle gegen Erkältungen der Bronchien eingesetzt. Das perfekte Geschenk zur Weihnachtszeit.
Herstellung
- Zirbenzapfen sammeln:
Geeignet sind die roten, weichen und noch nicht verholzten Zapfen. Die beste Erntezeit ist von Ende Juni bis Mitte Juli. Später verholzen die Zapfen immer mehr und sind nur noch als Deko brauchbar. - Zapfen in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden und in ein großes Glasgefäß geben.
- Mit Korn aufgießen und 5-6 Wochen an einem warmen Ort stellen. Während dieser Zeit wird das Glas immer wieder geschüttelt. Die Stoffe gehen durch Mazeration in den Schnaps über.
- Danach die braune Flüssigkeit durch ein Leintuch filtern und mit Zucker oder Honig ergänzen, um den herben Geschmack abzumildern.
- Zum Schluss in saubere Flaschen abfüllen. Die Flaschen zuvor heiß ausspülen und verkehrt auf einem Geschirrtuch trocknen lassen.
Hinweise
Laut Naturschutzbund Österreich zählt die Zirbe zu den bedrohten Baumarten. Als Ursachen werden der Verlust von geeigneten Lebensräumen, das langsame Wachstum und die seltene Samenbildung genannt. Für Privatleute ist das Ernten von Zirbenzapfen nicht in allen Bundesländern erlaubt. Über die genauen Bestimmungen sollte man sich vor dem Sammeln informieren.
Frische Zirbenzapfen kann man auch direkt vor Ort kaufen, zum Beispiel in Südtirol, der Steiermark oder Kärten.
Die geernteten Zirbenzapfen sollten sofort nach der Ernte weiter verarbeitet werden. Sie beginnen nämlich rasch nach dem Sammeln zu harzen und entwickeln einen bitteren Geschmack. Falls man erst später im Jahr einen Schnaps herstellen will, kann man sie zur Not einfrieren und vor dem Gebrauch schonend auftauen.
Viel Spaß beim Nachmachen und liebe Grüße,
Zum Pinnen:
Liebe Carina, ich komme ja ursprünglich aus dem Murtal/Obersteiermark und das Zirberl ist da ganz verbreitet. Ich finde es super, dass Du selber eins angesetzt hast.
LG Kathrin
Alkohol mag ich eigentlich am liebsten im Nachtisch (Herrencreme) oder in Süßigkeiten. Aber an diesem 'Gesundheitslikör' würde ich gerne ab und zu nippen.
Ich kenne nur Schlehenlikör ( aus der Natur). Der ist auch sehr lecker.
Liebe Grüße
Edith
ich habe noch nie von einem Schnaps gehört, der mit Hilfe von Kiefernzapfen hergestellt wird. Hört sich aber sehr interessant an und ich würde diese Spezialität gerne einmal probieren.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Liebe Carina,
ich habe diesen Gesundheitstrank auch schon genossen. Da er so gar nicht herb war, sondern sehr aromatisch und auch süß, hat man vermutlich mehr Honig oder Sirup dazugegeben…Er hat jedenfalls so richtig zum "Mehr-Trinken" animiert…Aber es ist wohl ein regionales Getränk, denn hier habe ich ihn noch nie gefunden.
Zu Deiner Frage ob die alle Kräuter in Sträußchen trockne, NEIN, ich wähle vor allem bei sehr zarten, empfindlichen Blattstrukturen auch die Trocknung einzelner Blätter, meist auf großen Reisstrohtellern oder ähnlichem…Aber es ist, wie so oft, einfach auch ein Platzproblem…Ich wähle auch noch viele gänzlich andere Konservierungsmethoden für unsere Schätze aus der Natur. Einige davon habe ich auf meinem Blog schon gezeigt, wieder andere werde ich noch einzeln vorstellen.
Den Link zu Deinem Beitrag kannst Du mir sehr gerne schicken. Es ist immer wieder so schön auf Gleichgesinnte zu treffen.
Und dann noch eine Info für Dich: da es unglaublich viele Anfragen, aller Art, zu unserem finnischen Kotta gibt, habe ich mir vorgenommen es genauer zu beschreiben. Mit den beliebten Vorher – Nachher – Bildern, einschließlich Aufbau und allem Drum und Dran…Was hältst Du davon?
Alles Liebe und eine schöne Fatnacht
Heidi