In meinem Garten blüht es gerade ganz bunt. Nicht nur die Blumen zaubern bunte Farbkleckse in die Landschaft, sondern auch diverse Kräuter und Gemüsearten. Ich liebe diese Zeit und kann mich gar nicht sattsehen von den wunderschönen Farbkompositionen. Die Blüten locken auch viele Insekten an, die dadurch fleißig bei der Pflanzen-Bestäubung helfen. Viele dieser Blüten sind essbar und können zum Beispiel zur Herstellung von Blütenzucker verwendet werden.
Aber Achtung: Nicht alle Blüten sind essbar! Manche Pflanzen sind giftig. Teile von gespritzten Pflanzen eignen sich ebenso wenig zum Verzehr!
Essbare Blüten im Garten
Essbare Blüten kann man sich ganz einfach in den eigenen Garten holen. Doch auch, wenn viele Blüten essbar sind, heißt das nicht, dass sie geschmacklich überzeugen. Hier ist der ganz persönliche Geschmack entscheidend. Am besten einfach probieren und sich ein eigenes Bild davon machen.
In der Regel haben stark duftende Sorten, wie Rosen, Veilchen, Lavendel und Jasmin, auch ein intensives Aroma. Es gibt aber auch Sorten, die kaum riechen, dafür umso intensiver schmecken. Dazu zählt zum Beispiel Kapuzinerkresse mit ihrem sehr scharfen, würzigen Geschmack. Sie verdankt diesen scharfen Geschmack übrigens Senfölen bzw. Senfölglykosiden, die nachweislich gegen Bakterien, Pilze und Viren wirken. Ich mache mir mit Kapuzinerkresse gerne ein natürliches Antibiotikum für meine Hausapotheke.
Manche Arten geben ihre intensiven Farben ab, wenn man die Blüten verarbeitet. Malven und Goldmelisse beispielsweise färben sehr stark, wenn man sie in Tee oder Sirup verwendet.
Wer gezielt eine Mischung von essbaren Blüten in den Garten holen will, kann sich eigene Samen-Mischungen* mit beliebten Blüten kaufen. Man muss übrigens nicht unbedingt einen Garten besitzen, um Pflanzen mit essbaren Blumen zu kultivieren. Viele dieser Pflanzen gedeihen nämlich auch in Pflanzkübeln auf dem Balkon.
Essbare Blumen-Blüten
Viele Blumen im Garten schmücken nicht nur die Beete, sondern ihre Blüten können auch gegessen werden. Dazu zählen etwa Rosen (lat. Rosa), Taglilien (lat. Hemerocallis), Phlox (lat. Phlox), Sommerastern (lat. Aster), Chrysanthemen (lat. Chrysanthemum), Löwenmäulchen (lat. Antirrhinum) und Dahlien (lat. Dahlia). Meine persönlichen Favoriten sind Löwenmäulchen. Diese hübschen Blumen gibt es in verschiedensten Farben und Größen, sie sind absolut schneckenresistent und eine Bienenweide. Ich säe sie gerne in meinen Gemüsebeeten, um etwas Farbe in die Beete zu bringen und Bienen anzulocken. Und sie schmecken mild und gut.
Es gibt aber auch viele Blumensorten, die nicht essbar und sogar giftig sind. Dazu zählen Akelei (lat. Aquilegia), Christrose (lat. Helleborus niger), Eisenhut (lat. Aconitum), Fingerhut (lat. Digitalis), Herbstzeitlose (lat. Colchicum autumnale), Maiglöckchen (lat. Convallaria majalis), Hahnenfuß (lat. Ranunculus) und Tränendes Herz (lat. Lamprocapnos).
Essbare Kräuter-Blüten
In meinem Kräutergarten bilden beinahe alle Kräutersorten Blüten. Dazu zählen zum Beispiel Ringelblumen (lat. Calendula officinalis), Malven (lat. Malva), Baldrian (lat. Valeriana officinalis), Melisse (lat. Melissa officinalis), Minze (lat. Mentha), Eibisch (lat. Althaea officinalis), Königskerze (lat. Verbascum), Currykraut (lat. Helichrysum italicum), Lavendel (lat. Lavandula), Goldmelisse (lat. Monarda didyma), Rosenmelisse (lat. Monarda fistulosa x tetraploid), Oregano (lat. Origanum vulgare), Bohnenkraut (lat. Satureja), Thymian (lat. Thymus), Heil-Ziest (lat. Stachys officinalis), Mädesüß (lat. Filipendula ulmaria), Kapuzinerkresse (lat. Tropaeolum), Borretsch (lat. Borago officinalis), Ysop (lat. Hyssopus officinalis) und viele mehr. Auch Schnittlauch (lat. Allium schoenoprasum) blüht, wenn man ihn nicht regelmäßig schneidet und blühen lässt.
Genauso wie die Kräuter selbst, sind auch ihre Blüten essbar. Viele dieser Kräuter inklusive Blüten spielen in der Pflanzenheilkunde eine wichtige Rolle. Die Heilkräuter werden verwendet, um gesundheitliche Beschwerden auf natürliche Weise zu lindern. Zu den wichtigsten sekundären Inhaltsstoffen von Blütenpflanzen zählen ätherische Öle, Bitterstoffe und Flavonoide.
Essbare Gemüse-Blüten
Auch im Gemüsegarten gibt es essbare Blüten. Die Blüten von Kürbissen (lat. Cucurbita) und Zucchini werden gerne in der Küche verwendet, etwa gefüllte Zucchiniblüten mit Ricotta und Parmesan.
Essbare Wildkräuter-Blüten
Wenn man selbst keinen Garten hat, kann man sich in der Natur auf die Suche nach essbare Blüten machen. Der Klassiker sind Gänseblümchen (lat. Bellis perennis). Die kleinen Blümchen schmücken fast jede Wiese und können als Ganzes gegessen werden (Blüten, Stiel und Blätter). Sie schmecken mild und leicht nussig. Ich verwende sie sehr gerne als optischen Hinguckern in der Suppe (durch die Wärme der Suppe gehen auch geschlossene Blüten auf), über dem Salat oder auf dem Butterbrot.
Holunderblüten (lat. Sambucus nigra) und Lindenblüten (lat. Tilia) zählen für mich ebenso zu den Klassikern in der Natur. Ich sammle jährlich einen Vorrat dieser Sorten und trockne sie für meine Hausapotheke. Ein Teil der Holunderblüten wird außerdem zu Hollerblüten-Sirup verarbeitet.
Ansonsten sind Veilchen (lat. Viola), Schlüsselblumen (lat. Primula veris), Kornblumen (lat. Centaurea cyanus), Kamille (lat. Matricaria chamomilla), Löwenzahn (lat. Taraxacum) und Bärlauch (lat. Allium ursinum) vielerorts in der Natur zu finden. Die Blüten aller genannten Sorten sind essbar.
Essbare Blüten ernten und verarbeiten
Am besten werden Blüten geerntet, wenn sie sich gerade geöffnet haben. Dann ist ihr Aroma am intensivsten. In der Regel ist am frühen Vormittag ein guter Zeitpunkt. Desto länger die Sonne im Laufe des Tages vom Himmel scheint, desto mehr der ätherischen Öle haben sich dann verflüchtigt.
Bevor die frisch geernteten Blüten in der Küche weiterverwendet werden, sollten sie entsprechend vorbereitet werden. Dazu die frischen Blüten als erstes gut ausschütteln, um Insekten zu entfernen. Gewaschen wird nur, falls unbedingt nötig. In diesem Fall kurz in kaltem Wasser abspülen und gleich anschließend trocken tupfen.
Zu Dekorationszwecken können die ganzen Blüten verwendet werden. Zum Verzehr schmecken bei den meisten Sorten die Blütenblätter alleine am besten. Daher die Blütenblätter sorgfältig abzupfen, Stiele und Kelchblätter entfernen.
Wer die Blüten nicht sofort essen oder weiterverarbeiten will, kann sie trocknen und somit konservieren.
Essbare Blüten aus dem Handel
Wer keine Pflanzen mit essbaren Blüten zuhause hat oder sie nicht selbst sammeln will, kann sich die Blüten fertig abgefüllt zum Beispiel in der Apotheke oder übers Internet* kaufen.
Blütenzucker
Rezept: Schritt für Schritt Anleitung
Die Zubereitung von Blütenzucker erfolgt im Prinzip gleich wie bei der Herstellung von Kräutersalz, wobei Zucker statt Salz verwendet wird. Die Zubereitung gelingt kinderleicht, ohne viel Aufwand und mit nur zwei Zutaten.
1. Die Blüten und den Zucker in beliebiger Menge gemeinsam in einem Mörser oder Mixer zerkleinern, in ein steriles Schraubglas füllen und gut durchschütteln. Ich verwende frische Blüten. Der Zucker nimmt dann eine intensivere Färbung an. Es funktioniert aber auch mit getrockneten Blüten. Welchen Zucker ihr verwendet, bleibt euch überlassen. Es eignet sich herkömmlicher Haushaltszucker, aber auch Kokosblütenzucker oder Birkenzucker.
2. Dann an einem dunklen, kühlen Ort ca. eine Woche ziehen lassen, damit sich das Aroma der Blüten gut entfalten kann. Ich stelle das Glas in den Kühlschrank.
3. Die Masse auf einer Dörrfolie im Dörrgerät bei 37°C trocknen. Alternativ kann man sie auf ein Backpapier streichen und bei ca. 40 Grad im Backrohr trocknen, wobei die Tür des Backrohrs einen Spalt geöffnet sein sollte, damit die feuchte Luft entweichen kann. Es dauert einige Stunden bis die Masse vollständig getrocknet ist.
Bei passender Lagerung (dunkel und trocken, gut verschlossen) hält sich der Zucker mindestens 9 Monate. Ebenso wie bei Kräutersalzen gilt auch hier, dass der Zucker bei sachgemäßer Lagerung grundsätzlich nicht schlecht werden kann, aber Aroma und Farbe nehmen mit der Zeit ab. Aus diesen Gründen empfiehlt es sich jährlich neuen Blütenzucker herzustellen.
Verwendung von Blütenzucker
Mit diesem Zucker lassen sich Nachspeisen wirkungsvoll dekorieren, zum Beispiel Glasuren und Mehlspeisen. Er kann aber auch als Süßungsmittel für Getränke verwendet werden.
Je nachdem welche Blüten in welcher Menge verwendet wurden und zu welchem Zeitpunkt sie geerntet wurden, schmecken die Zucker mehr oder weniger intensiv. Da gilt: Ausprobieren.
Ich persönlich verwende Blütenzucker eher selten in der Küche, vor allem deshalb, weil ich unseren Zuckerkonsum so gering wie möglich halten will. Ich finde es allerdings ein sehr schönes Mitbringsel, das man leicht selber machen kann und das optisch hübsch aussieht. Und zwischendurch etwas Süßes gehört doch dazu 🙂
Blütenzucker Inspirationen
Ich habe hier Rosen-, Ringelblumen- und Malvenzucker gezaubert und in Schraubgläser sowie Phiolen abgefüllt. Wer es gerne noch bunter mag, kann auch mehrere Blütensorten miteinander kombinieren.
Weitere Verwendungsmöglichkeiten von essbaren Blüten
Am schönsten kommen die essbaren Blüten sicherlich zur Geltung, wenn sie als Ganzes auf dem Teller landen. Als essbare Dekoration peppen sie jedes Gericht optisch auf. Eine weitere Möglichkeit sind selbstgemachte Blüteneiswürfel.
Kräutersalze können eine besonders schöne Farbe annehmen, wenn man die Kräuter mitsamt den Blüten verwendet. Ein Beispiel dafür ist mein heiß begehrtes Schnittlauchblütensalz.
Essbare Blüten passen gut in Teemischungen. Als Ergänzungskräuter in geringer Menge werten sie Teemischungen optisch auf. Je nach verwendeten Blüten, kann der Tee außerdem eine intensive Farbe erhalten, wie zum Beispiel Malvenblütentee.
Mit essbaren Blüten lassen sich auch zauberhafte Sirupe in allen Farben des Regenbogens herstellen.
Liebe Grüße,
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Hallo liebe Carina …
Habe gerade auf Ihrer Seite Kräutersalze gesehen, die eine wunderbare Farbe haben …habe selbst Salz und Zucker hergestellt und leider ist die Farbe nicht so kräftig geblieben … meine Frage, was könnte ich da falsch gemacht haben … lG
Liebe Susa,
meiner Erfahrung nach bekommen Salz und Zucker eine intensivere Färbung, wenn sie gemeinsam mit den Kräutern oder Blüten im Mixer ganz fein gemahlen werden. Die Bestandteile sollten sich zu einer möglichst homogenen Masse verbinden. Außerdem verwende ich einen hohen Kraut-Anteil: 1-2 Teile Kraut/Blüten auf 1 Teil Salz, also z.B. 50-100g Kräuter/Blüten auf 50g Salz. Falls es zu krautig schmeckt, kann man auch noch im Nachhinein Salz/Zucker untermischen.
Ich hoffe, dass ich weiterhelfen konnte. Viel Erfolg!
Liebe Grüße,
Carina
Hallo liebe Carina,
wunderbare Geschenkideen die einfach selbst zu machen sind! Danke dafür!
Eine Frage hätte ich noch zum Blütenzucker, nehme ich da auch wie beim Salz die frischen Blüten und trockne das ganze dann im Backofen?
Lieben Dank und viele Grüße
Vera
Liebe Vera, danke für dein Kommentar. Ja genau! Das habe ich nicht verständlich erklärt – werde ich gleich nachholen: Ich mixe frische Blüten mit dem Zucker, damit dieser eine intensive Färbung annimmt. Anschließend lasse ich die Masse einige Tage in einem Schraubglas im Kühlschrank ziehen, damit sich das Aroma gut entfaltet. Zum Schluss trockne ich die Masse im Dörrer, es geht natürlich auch im Backofen.
Viel Erfolg und liebe Grüße,
Carina
Danke😘